Haferextrakte, Avena sativa

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Haferextrakte

 

Namen: Haferextrakt, Avena sativa

In der Volksmedizin:

In der Volksmedizin dient der Haferschleim zu reizmildernden Suppen für Kranke, während die Hafergrütze auch zu erweichenden Umschlägen Verwendung fand. Im Thurgau (Schweiz) wurde ein Tee aus Haferstroh als Mittel gegen Influenza und gegen Husten getrunken.  Auch wurde Haferschleim bei Brust-, Hals- und Magenleiden verwendet. Haferstrohbäder sollen bei Gicht und Grieß- und Nierenleiden helfen. Bei diesen Krankheiten soll auch der Haferstrohtee gute Dienste leisten. Zu große Mengen von Haferschleim sollen Kolik und starke Diarrhöe erzeugen.

 

Der Extrakt aus Hafersamen und Haferstroh wurde schon seit längerer Zeit zur Stärkung der männlichen Libido, zur Behandlung der männlichen Impotenz und des vorzeitigen Samenergusses verwendet. Es wird angenommen, dass  durch den Extrakt die Freisetzung des Hormons Testosteron erhöht wird, welches beim Aufbau des sexuellen Verlangens eine große Rolle spielt. Im Extrakt sind auch amorphe Alkaloide enthalten, von denen man annimmt, das diese eine zusätzliche Muskelstimulation der männlichen Geschlechtsorgane bewirken. Im Haferstroh sollen auch Inhaltsstoffe enthalten sein, die zu einer Entspannung des Nervensystems führen, was die sexuelle Lust steigern soll. Hafer selbst enthält auch viel L-Arginin, das direkt in die Erektionssteuerung bei Männern eingreifen soll.

Der Haferextrakt enthält auch viele Mineralien wie Calcium, Eisen, Natrium, Kupfer, Zink und Mangan, aber auch wichtige Vitamine wie Vitamin B12, B6, E, weiterhin Thiamin, Fiboflavin, Niacin, Panthensäure und Folsäure.

Studien haben gezeigt, das Haferextrakt und dessen Inhaltsstoffe zu einer Steigerung der kognitiven Fähigkeiten führen können, sie steigern die Aufmerksam und Konzentration auch über längere Zeit, verringern die Antwortzeiten. Im Gegensatz von Koffein, das hauptsächlich über die Adenosin-Rezeptoren wirkt, wirkt Haferextrakt auf die Enzyme MAO-B und PDE 4. Eine Hemmung von MAO-B wirkt anregend, stimmungsverbessernd und erhöht die neuroprotektiven Eigenschaften.  In Studien konnten ebenfalls Verbesserungen der vasodilatorischen Funktionen der systemischen und zerebralen Arterien gezeigt werden, was eine Möglichkeit zur Beibehaltung der kardiovaskulären Gesundheit darstellt.

Haferextrakt hat keine der bekannten Nebenwirkungen des Koffeins.

Der Haferextrakt wirkt antidrepressiv, antiviral, beruhigend, senkt den Cholesterinspiegel. Hafer wirkt entzündungshemmend und entwässernd, herzschützend, stärkt das Immunsystem, die Nerven und die Leber, gilt als verdauungsfördernd, osteoprotektiv und allgemein stärkend.

Indikation: Abgeschlagenheit; Altersschwäche; Angst; Arteriosklerose; Arthrose; Atonia; Augenentzündungen; Beklemmung; Bluthochdruck; Darmentzündungen; Debilität; Depression; Dermatosen; Diabetes; Durchfall; Eiterflechte; Ekzeme Krätze und Juckreiz; Ekzeme und Neurodermitis; Entzündliche Darmerkrankungen; Entzündungen; Frostbeulen; Gallenblasenentzündung; Gicht; Giftsumach-Vergiftung; Grippe; Gürtelrose; Halsschmerzen; Harnblasenentzündungen; Hepatose; Herpes; Herzkrankheiten; Hoher Cholesterolspiegel; Hoher Triglyceridspiegel; Husten; Hyperaktivität; Immunodepression; Impotenz; Infektion; Magenerkrankungen; Menstruationsbeschwerden; Morphinismus; Multiple Sklerose; Nervenschwäche; Nervosität und Unruhe; Nicotinism; Altersgebrechen; Pilze; Pilzinfektionen; Psychosen; Rheumatismus; Schlafstörungen; Stress; Suchtkrankheiten; Talgfluss; Venenentzündungen; Verdauungsstörungen; Verstopfung; Virus; Warzen;

 

Literatur:

  • Pflanzenkompendium der Heilpflanzen, Frank Lohrmann
  • The Jorunal of Clinical Endocrinology & Metabolism, 10.1080/1028415X.2015, David O. Kennedy u.a.

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