Pfeffer – Historisches und Geschichte
Pfeffer wird schon seit dem Jahr 2.000 vor Christi Geburt in Asien verwendet. Er gilt als Gewürz, wird jedoch auch auf Grund seiner Inhaltsstoffe medizinisch verwendet. In Europa ist er schon seit der Antike bekannt und wird seit ca. dem 4. Jh. v. Chr. in Europa als Gewürz verwendet. Er war über Jahrhunderte eines der begehrtesten und teuersten Luxusgüter, dessen Verwendung meist nur den reichsten Schichten der Bevölkerung vorbehalten war.
Die römischen Legionäre bereiteten den Weg des Gewürzes von der indischen Malabar-Küste nach Europa. Der Gotenkönig Alarich, welcher im Jahr 408 Rom belagerte, ließ sich von den Römern mit 5000 Pfund Gold, 30.000 Pfund Silber, 4.000 feinen Kleidern, 3.000 Pfund Pfeffer und anderen Luxuswaren bezahlen, um wieder abzuziehen. Bei uns war Pfeffer anfangs ein Gewürz auf den Tafeln der Könige und Fürsten, wo es in großen Mengen konsumiert wurde, denn es galt nicht nur als Gewürz, sondern auch als Heilmittel und Aphrodisiakum. Es unterstrich den gesellschaftlichen Status, war Machtmittel aber manchmal auch Zahlungsmittel.
Anfangs gelangte er auf dem Landweg, beginnend im Vorderen Orient über Alexandria nach Europa. Venedig war Jahrhunderte der zentrale Umschlagsplatz für den Gewürzhandel. Von hier aus waren die Händler mit ca. 3.000 Schiffen aktiv, um Pfeffer und Gewürze nach Europa zu bringen.
Aber auch deutsche Händler wie die Familien Fugger und Welser gründeten ihren Reichtum im Pfeffer- und Gewürzhandel. Christoph Columbus brach zu seiner Entdeckungsreise auf, um auf dem Seewege das Monopol des Gewürzhandels mit einer östlichen Route gen Indien zu brechen und entdeckte dabei Amerika.
Mit Pfeffer ließen sich riesige Gewinne erzielen. Im alten Rom betrug der Gewinn von aus von der Malabar-Küste stammenden Pfeffer 1600 Prozent gegenüber dem Einkaufspreis im Heimatland. Dieser Gewinn kann auch noch für das Mittelalter angenommen werden.
Dem Pfeffer wurden eine ganze Reihe gesundheitlicher und positiver Wirkungen zugeschrieben. Seine Schärfe sollte Krankheitserreger vernichten, weshalb der Verbrauch zu Zeiten der mittelalterlichen Pestwellen besonders hoch war.
Ab dem 16. Jhdt. lag der Ostasienhandel in den Händen der Holländer, sie wurden dabei zu den namengebenden ,,Pfeffersäcken“, die Gewinne erreichten 5000 Prozent, so dass die Händler reich und reicher wurden, bevor sie mit der Zeit von den Engländern aus Indien verdrängt wurden.
Im 17. Jhdt. betrug der europäische Pfefferverbrauch insgesamt ca. 3.000 Tonnen. Mittlerweile ist Pfeffer als Gewürz alltäglich, so dass die europäischen Küche ohne ihn undenkbar ist. Der Verbrauch in Deutschland liegt pro Kopf bei mehr als 300 Gramm. und macht damit ca. 30% der jährlich verbrauchten Gewürze der Deutschen aus. Insgesamt werden ca. 28.000 Tonnen pro Jahr mit einer jährlichen Steigerungsrate von ca. 5 % importiert.
Das Gewürz Pfeffer, um das man auch Kriege führte, fand im Sprachgebrauch und in Sprichwörtern seinen Niederschlag. Die Pfeffersäcke sind besonders Reiche Mitbürger, ungeliebte Personen wünscht man sich dorthin, wo der Pfeffer wächst, wer eine gepfeffert bekommt, dem tut die Wange weh und Pfeffer im Hintern haben besonders energiegeladene und quirlige Personen.
Aber auch in Zitaten bekannter und unbekannter Personen fand der Pfeffer seinen Niederschlag:
Um einen guten Salat anzurichten, braucht man vier Charaktere: einen Verschwender für das Öl, einen Geizhals für den Essig, einen Weisen für das Salz, einen Narren für den Pfeffer.
François Coppée, (1842 – 1908)
Roten Pfeffer gibt es nicht ohne Schärfe, eine liebende Frau nicht ohne Eifersucht.
Chinesische Weisheit
Ein Krämer, der nicht Mausdreck für Pfeffer aufschwätzen kann, hat sein Handwerk nicht gelernt.
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